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Herbert Henckgestorben am 17. Januar 2025

Beitrag

(posthumer Brief) ... traurig wie gleichzeitig dankbar denke ich an Dich zurück, lieber nun verstorbener Freund Herbert.
Wir hatten das Glück, uns schon in recht jungen Jahren kennen & gegenseitig schätzen zu lernen. Du gehörtest zu den ersten Musikern, die meine frühen Klavierstücke spielten: da war ich erst 17 oder 18! - Du warst damals mit 7 Jahren Altersunterschied deutlich älter ... und schon versierter & erfahrener.
Und schon damals war ich fasziniert von Deiner bedingungslosen Neugierde, die auch immer meine innere Triebfeder war (& geblieben ist). Ich weiß bis heute kaum einen anderen Pianisten zu benennen, der so umfänglich auch (scheinbar) unbedeutendere Komponisten zu Gehör brachte, stets mit einer interpretatorischen Sorgfalt & Innigkeit, die ihresgleichen sucht!
Deine menschliche Bescheidenheit dabei wurde mir Vorbild.
In Deinem letzten - dann kurzfristig wegen der Erkrankung 2005 abgesagten - Konzert hattest Du meine "Nachtschattengewächse" programmiert ... nun hast Du den Weg in die ewige traumlose Nacht gefunden, der - wie ich es auch für mich erhoffe - eigentlich der Weg ins ewige Licht bedeutet.
In dieser Nacht, in diesem Moment höre ich gerade nochmals (Deiner gedenkend) die Aufnahme des Wohltemperierten Klaviers von Bach.
Sei sicher: auch wenn es in letzter Zeit still um Dich geworden war: Dein künstlerisches Licht wird weiteren Pianisten-Generationen noch viele Jahre als Vorbild leuchten können!
Tschüss, wir werden uns wieder begegnen ... wo auch immer ... Du bist nur einen kleinen Schritt voraus
Dein Michael