Rosalia & Pasquale (Alino) Dileone
schrieb am 20. Dezember 2025 um 18.20 Uhr
Liebe Angehörige von Jürgen Gramkow,
ich habe mit Jürgen an seinem letzten Geburtstag und am 14.09.2025 telefoniert und er sagte mir, dass es Ihm nicht gut ging. Er schien mir so als er sich von mir verabschiedet wollte. Die letzten Jahren haben wir öfter miteinander telefoniert und uns gesehen. Es ist immer eine schöne Angelegenheit über der Vergangenheit zu sprechen. Ja die Vergangenheit!!
Vielleicht es interessiert Ihnen zu wissen, wie ein Italiener und ein Bergedorf zu echte Freunde geworden sind.
Jürgen habe ich zum ersten Mal im Juli 1969 zunächst telefonisch kenngelernt. Ich jobbte, als Student, bei Claas in Harsewinkel. Da alle Kollegen zu Mittagspause waren, nahm zufällig einen Telefonanruf aus Hamburg an. Wir haben kurz geplaudert und dann fragte er mich: “ willst du nächstes Jahr bei uns in Hamburg jobben? Ich sagte: warum nicht, aber ich muss mehr Geld für mein Studium und für die Fahrt haben, da Hamburg viel weiter im Norden liege. Ferner muss ich einen schriftlichen Vertrag haben. Er lächelte und bat mir gleich eine Mark mehr als was ich in Harsewinkel verdiente. Wir wurden darüber einig und er sendete mir dann via Telex eine Bestätigung mit allen Angaben, was ich dann meinerseits bestätigte. Ich freute mich schon auf Hamburg und merkte schon seine Hilfsbereitschaft.
Also im Juni 1970 fuhr ich mit dem Zug nach Hamburg und Jürgen sollte auf mich am HH-Hauptbahnhof mit dem Arbeitskittel als Erkennungszeichen warten. Leider haben wir uns nicht getroffen, da ich todmüde (die Fahrt war echt sehr lang!) im Zug einschlief und bis Lübeck weiterfuhr.
Am nachten Tag meldete ich mich persönlich dann in der Firma in Bergedorf und lernte Jürgen endlich persönlich kennen. Wir haben darüber gelacht und den Eindruck gezeigt: wie kannten uns seit je und je. Wir haben uns sofort blind verstanden.
Während meiner sommerlichen Aufenthalt nahm er mich immer mit, egal ob zum Fußball spielen mit seinen Freunden, zum schwimmen oder zum segeln oder einfach in die Stadt. Er zeigte mir alles und liess mich einfach und schnell in seinem Freundeskreis integrieren, wo ich auch die Gebrüder Jens und Peter Blome und Andere kennenlernte. Er ließ mich einfach nie allein.
Ich fragte mich oft: warum macht er das! Es war einfach seine Hilfsbereitschaft und Freundschaft begleitet mit ein Lächeln.
Die grösste Freude für mich war, als er meine Einladung annahm und zusammen mit Peter Blome zu meiner Hochzeit mit dem Auto nach Süd-Italien fuhr.
Wir könnten einige schöne Tage zusammen in Italien verbringen.
Einige Bilder darüber habe ich zu seinem letzten Geburtstag via E-mail gesendet. Er hat sich sehr darüber gefreut.
Es ist damals also eine Freundschaft entstanden, die unangetastet im Leben gewesen ist und auch danach bleibt wie der deutsch- italienischer Religionsphilosoph und Theologe Romano Guarini schrieb:
„Der Tod ist die uns zugewandte Seite jenes Ganzen dessen andere Seite Auferstehung heißt“.
Jürgen wird für immer in Erinnerung im Kreis meiner Familie bleiben.
„Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“
(Zitat von Honoré de Balzac)
Unser herzliches Beileid
Rosalia & Alino (Pasquale) Dileone
Meiendorfer Strasse 55a
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